On Sustainability | Über Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit. Ein großes Wort. Oft und gerne verwenden wir es. Unser Essen soll nachhaltig produziert sein, unserer Kleidung, unser Leben. Nachhaltigkeit ist eine Lebenseinstellung und auch ich bin bemüht in meinem Leben bewusst und nachhaltig zu konsumieren.
Zum Beispiel beziehen wir über die Sommermonate einen Ernteanteil eines Biobauern im Wiener Umland. Fällt die Ernte gut aus bekommen wir mehr und ist sie schlecht bekommen wir weniger Gemüse. Das finde ich toll und fair. Aufregend ist auch, dass selbst ich als erfahrene Gemüseesserin immer wieder von mir nicht bekannten Sorten überrascht werde.
Was hat Nachhaltigkeit mit Fotografie zu tun?
Einiges. Und vielleicht ist das Thema auch auf andere EPUs (Ein Personen Unternehmen) übertragbar.
Manches Mal fehlt mir dafür das Verständnis. Ich will ehrlich sein.
Nachhaltigkeit in einem Unternehmen oder besser gesagt als EPU (ok, wir sind zu zweit aber ihr versteht die Idee) muss dann demnach bedeuten, dass man überleben kann. Dass man auch mal auf Urlaub fahren kann. Seine Kinder einkleiden kann und ihnen vielleicht auch einen Tanzkurs finanzieren kann.
Von uns als Fotografinnen wird selbstverständlich erwartet, dass wir unsere Ausrüstung regelmäßig auf den neuesten Stand der Technik bringen.
Falls uns eine Kamera hinunterfällt werden wir sofort mit unserem eben so guten Back-up weiter machen. Wir weinen dann erst später still und heimlich um unser Equipment.
Ab und zu wollen wir uns auch weiterbilden, auf Workshops fahren, neue Inspirationen bekommen. Auch davon geht man als Kunde aus, oder?
Ich für meinen Teil habe auch schon mal Geld in einen Messestand investiert mit dem ich vermutlich einen mehrwöchigen Urlaub hätte finanzieren können.
Was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat?
Ziemlich viel. Immer wieder höre ich von FotografInnen, die sich weit unter ihrem Wert verkaufen. Ich weiß, wie viel eine professionelle Ausrüstung kostet, wie viel Zeit wir mit Kommunikation, Marketing und persönlichen Projekten zubringen (die uns helfen unseren Stil weiter zu entwickeln). Ich weiß, dass für jede Stunde, die wir bei einer Hochzeit fotografieren, 2-3 Stunden an Nachbearbeitung anfallen.
Am Ende des Tages bleibt dann von dem vermeintlich ganz tollen Stundenlohn nicht mehr so viel übrig (ihr wisst schon: Steuern, SVA und andere Furcht einflößende Wörter). Wie ist das dann mit den FotografInnen, die sich unter dem Wert verkaufen? Ich frage mich, ob sie den Rechenstift da schon mal angesetzt haben wie nachhaltig ihr Geschäftsmodell wirklich ist?
Und irgendwie tut es mir dann leid. Für diese FotografInnen. Wie kann man so leben? Ich frage mich, wie lange das gut gehen kann. Am Ende dieses Weges steht für mich ein fettes Burn-Out, zumindest aber ein Verlust der Freude an der Tätigkeit.
Ein bisschen ertappe ich mich dabei, wie ich meine KollegInnen da wach rütteln möchte. Vermutlich liegt hinter den zu niedrigen, nicht nachhaltigen Preisen, eine Angst. Angst nicht gut genug zu sein. Angst sonst keine Aufträge zu bekommen, etc.
Und klar, Hand aufs Herz: wer kennt diese Ängste nicht? Mir sind sie nicht unbekannt. Dennoch: ich bin die, die gerne auch noch den Tanzkurs für ihre Kinder finanzieren möchte. Einmal im Jahr möchte ich uns auch einen Urlaub ermöglichen. Das ist nicht verrückt, wie ich finde. Denkt nur, dass ich meine Familie jedes Wochenende verlasse, um Hochzeiten zu fotografieren.
Liebe KollegInnen, das ist für euch: macht euch nicht kleiner als ihr seid. Investiert in euch und macht euch stark für eure Arbeit. Ihr seid es Wert.
Ich hab diesen tollen Artikel gefunden den man sich schon allein wegen der schicken Illustration gern ansieht :)
ON SUSTAINABILTY
When I think of sustainability, I usually think “sustainable living.” As most people, I associate this with organic food and clothes not manufactured by children. A kind of “Think global, act local” approach, if you will. I will admit that it took me a while to see that sustainability applies to all of us small business owners. We live in a part of the city that has a fairly high amount of boutiques and shops owned by small proprietors. I love the variety, the craftsmanship and individuality that these businesses stand for. Knowing, that what I will find in these shops is a unique piece adds value to my purchase. But it does not stop there, really.
When friends of mine got married a few years back in Northern California, they decided to take some of their business to Louisiana. New Orleans was recovering from the catastrophic effects from Hurricane Katrina (and the poor handling of the Bush administration but that’s a different story) and since Lizbet is from the South, they made a conscious decision to take their business there to have their invitations printed.
That really impressed me: the realization that money you spend actually has an influence, a direct influence at that. I guess, we have all seen slogans such as “If you buy from a small business owner you won’t help a CEO buy their third vacation home…” and such. Well, it is true. Spending your money is powerful and can make a difference.
Obviously, a photography business is almost always a small business. Individuals who do not only take photographs and edit them but tend to their websites, blogs, social media accounts, do their own marketing, and (for crying out loud!) their own book keeping. I think all of us encounter countless amateurs who by the mere mention of our profession engage us in conversations about camera models, white balances, and other nerdy stuff, but rarely do we talk about the sustainability of turning a hobby into a business. What sounds lucrative becomes less attractive for any hobbyist once taxes and social security gets involved. Yeah, no kidding. But not all is lost: stick to your guns and do what you love. As an amateur, focus on what got you passionate about photography. As a business owner, know your business, your expenses, your needs and apply this knowledge to your passion. Self-employment surely is not for everyone. But there is enough photography to go around for all of us.